Wir machen uns auf nach Portugal! Ab über die spanischen Berge mit Lastenrädern.
Nachdem wir zwei Tage auf dem Campingplatz in Sopelana verbracht, das Meer und die Aussicht genossen haben, sind wir in den Nachbarort Barrika gefahren. Wir haben über workaway.info Naroa gefunden, die Hilfe in ihren Projekten suchte. Sie lebt in einem hübschen Haus am Rande von Barrika, hat einen großen Garten mit Domo und Jurte und verschiedene Tiere.
Wir durften spontan vorbeikommen, im Domo übernachten und haben ihr fleißig beim Wieder-schick-machen der Jurte geholfen. Wir haben viel geschwatzt, auch mit anderen workawayern, Micaela und Ignacio, die gerade bei ihr waren und hatten eine schöne Zeit gemeinsam. Wir haben den wunderschönen Strand von Barrika genossen, haben TaiChi beim Sonnenuntergang am Strand probeiert und zum Abschied ein riesengroßes Feuer gemacht, was für alle ein magisches Erlebnis war. Danke Naroa für die schöne Zeit bei dir.
Unsere freie Zeit haben wir außerdem genutzt, um nach Möglichkeiten für die Überfahrt nach Portugal zu suchen. Wir haben Speditionen und Autovermietungen abgeklappert und schlussendlich auch ein gutes Angebot von Avis bekommen. Nachdem wir in Spanien so oft „imposible“ (unmöglich) gehört hatten, war nun endlich etwas posible (möglich). Unser Geldbeutel reicht dafür noch und viele unserer Wünsche können erfüllt werden. So haben wir uns entschieden einen Transporter zu mieten, die Fahrräder hinten rein zu packen, die Berge mit dem Auto zu durchfahren und am Ende einen Platz in Portugal zu finden, wo wir ein wenig länger bleiben können.
Das hatte verschiedene Gründe:
- Erstens hätten wir die Berge Nordspaniens mit teilweise kilometerlangen Steigungen, manchmal bis zu 25% einfach nicht mit 60-Kilo-Rädern bei 30 Grad geschafft. Das hätte weder körperlich noch mental zu einer guten Stimmung beigetragen.
- Zweitens geht uns das Geld langsam aus und wir wollen einen Ort finden an dem wir länger bleiben und arbeiten können.
- Drittens ist das Gefühl gerade überwiegend, dass wir in Portugal ankommen möchten. Wir brauchen gerade alle einen festen Ort zum Sein und wir wollen das Land kennenlernen.
Und so sind wir am Freitag aufgebrochen, sind mit den Rädern von Barrika nach Bilbao (etwa 25 Kilometer), sind zu Avis, haben unseren tollen Transporter bekommen, die Räder nach hinten verfrachtet und sind losgedüst. Wow, waren wir alle glücklich über diese Entscheidung! Fred hatte sich schon lange gewünscht mal wieder mit dem Auto zu fahren, Kevin hatte Bock Auto zu fahren und ich genoss die Abwechslung ebenfalls. Wir sind so unfassbar schnell vorangekommen! Und so große, steile Berge hoch! Wir waren mehr als glücklich, dass wir uns diese in der Hitze nicht hochkämpfen mussten…
Gleich sind wir auch durch die richtig hohen Berge gefahren, an den Picos de Europa (bis zu 3000m hoch), vorbei. Bis auf 1600 Höhenmeter sind wir gefahren und haben die traumhaften Aussichten genossen. Übernachtet haben wir frei in der Natur an wunderschönen Flüssen.
Ein bisschen schnell waren die Aussichten plötzlich immer wieder vorbei und manchmal haben wir doch die Freiheit um unsere Körper und die frische Brise beim Fahrradfahren vermisst. Doch wir haben in kurzer Zeit viele zauberhafte Orte gesehen und in Salamanca auch ein wenig Sightseeing gemacht.
Nach drei Tagen sind wir an der spanisch-portugiesischen Grenze, bereits recht weit südlich, angekommen, machen einen Tag Pause und fahren dann Richtung Lissabon.
Até breve - Bis bald!
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Ilka Tröger (Mittwoch, 21 August 2019 22:08)
Ich freue mich grad riesig für Euch, dass Ihr in Portugal seid. Und ehrlich, neidisch bin ich auch: auf Euren Mut und die vielen Erlebnisse Eurer Reise, die Euch für inmer weiter im Leben tragen werden. Aber ich bin auch stolz darauf, dass ich und der Trögerhof gleich zu Beginn Teil Eures Abenteuers waren. Sehr herzliche Grüße, Ilka
Kristin (Montag, 02 September 2019 12:28)
Liebste Ilka,
vielen vielen Dank für deine lieben Worte! Sie haben uns so richtig motiviert und Mut gemacht. Vor allem aber haben sie uns auch Freude geschenkt - darüber, dass du immer noch unsere Reise begleitest. Wir denken auch immer wieder gern an den Start, auch die Zeit auf dem Trögerhof, zurück. Alles Liebe aus der Ferne!