Le son continu

Ein schönes Festivalwochenende am Schloss mit gigantischem Ausblick.

Das wir innerhalb kürzester Zeit ein so großes Stück Frankreichs hinter uns gelassen hatten, war schon ein ganz schönes Gefühl. 

In Chateauroux blieben wir auch nur eine kurze Nacht. Abgesehen davon, dass wir ja eh weiter wollten, macht die Stadt nicht so einen reizenden Eindruck wie erwartet. Und irgendwie lagen auf dem Campingplatz immer tote Tiere herum. Doch wir haben die Urlaubsstimmung für den Abend genossen: Auf dem Campingplatz gab es eine Hüpfburg, nebenan am See konnten wir baden und abends vom Zelt aus das schöne, französische Konzert im Restaurant aus der Nähe mit anhören. 

Freitag sind wir dann 43 Kilometer Richtung Südosten gefahren. Einen Großteil davon durch ein schattiges Waldgebiet, wo wir auch gemütlich Pause machen konnten. Und dann ging es doch noch ganz schön bergauf und bergab, aber immer durch schöne Landschaften und hübsche Dörfchen. In Montpunier gab es sogar eine kleine süße Schokoladenfabrik, wo wir uns erst einmal eindeckten. 

Das Ende war schon nah, da wurden wir von Sonia auf der Straße angesprochen. Eine Niederländerin, die bereits seit über 30 Jahren in Frankreich lebt. Sie war ganz begeistert von uns und unseren Rädern und lud uns kurzerhand noch auf ein Wasser in ihr süßes, kleines Häuschen ein. Wir unterhielten uns sehr nett mit ihr, ihrer Freundin, ihrer Schwester und ihrer ehemaligen Nachbarin, bekamen Wasser und Kekse und Fred sogar noch Seifenblasen. Danke, Sonia, für das spontane, herzliche Beisammensein.

Dann wollten wir aber wirklich zum Festivalgelände. Noch ein letzter Berg und dann waren wir schon mitten im Geschehen am Château d’Ars. Da es bereits Donnerstag begonnen hatte, war der erste Campingplatz schon total voll. Auf dem Stoppelfeld konnten wir uns dann jedoch ein Plätzchen suchen, fanden eins und mussten nicht mal was bezahlen. Außerdem war der Ausblick von hier gigantisch und bei dem fantastischen Wochenend-Wetter haben wir diesen immer wieder genießen können.

Samstag und Sonntag haben wir uns dann alle alles ein bisschen angeschaut. Le son continu ist ein Festival für traditionelle Musik. Es gibt unzählige Stände von Instrumentenbauern, die Akkordeons, Dudelsäcke, Violinen, Leiern, Flöten und andere interessante Instrumente verkaufen. Für die Musiker natürlich ein Paradies und für uns ausgesprochen interessant. 

Das schöne am Festival war, dass sich immer und überall kleine Grüppchen zusammenfanden und spielten. An mehreren Orten wurde dann dazu auch ausgiebig getanzt. Das ging bis in die Nacht hinein und wir haben die ausgelassene Atmosphäre sehr genossen. Es ist wirklich immer wieder faszinierend was Musik und Tanz und Beisammensein bei den Menschen für herzliche Freude hervorruft. Ich finde diese Art der „Volksmusik“, des traditionellen, des gemeinsamen Musizierens und Tanzens, bewirkt etwas ganz Besonderes.

Auch mit den Schweizern, die uns den Tipp gegeben hatten, haben wir ein paar schöne Stunden verbracht. Danke nochmal Nina und Jean-Michel für den tollen Hinweis.

Am Montag sind wir dann nur zehn Kilometer gefahren und entspannen nun gerade auf einem kleinen Campingplatz (La Ferme d'Hélice) mit Pool, Hühnern, Pferden, einem Esel, Trampolin, Fahrzeugen und vielen Niederländern.

Le voyage continue...

(Die Reise geht weiter...)